Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren die Handelslandschaft fundamental verändert und den Online-Handel maßgeblich beflügelt. Der digitale Einkauf hat sich von einer ergänzenden Option zu einem zentralen Bestandteil des Konsumverhaltens entwickelt, der auch nach der Krise weiterhin an Bedeutung gewinnt. Während viele Menschen weiterhin die Bequemlichkeit von Plattformen wie Zalando, Otto oder Amazon Deutschland schätzen, steht der stationäre Handel vor der Herausforderung, sich neu zu erfinden und die Kunden zurückzugewinnen. Die Post-Corona-Zeit markiert somit eine Phase der Konsolidierung und Innovation, in der Omnichannel-Strategien und neue Einkaufserlebnisse den Ton angeben. Händler müssen flexibel auf die veränderten Bedürfnisse reagieren und sowohl digitale als auch physische Kanäle intelligent miteinander verknüpfen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei spielen nicht nur Verbraucherpräferenzen, sondern auch technologische Entwicklungen und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle.
Verändertes Konsumentenverhalten in der Post-Corona-Ära und seine Auswirkungen auf den Online-Handel
Die Pandemie hat das Einkaufsverhalten vieler Verbraucher nachhaltig geprägt. Es zeigt sich, dass Sicherheit, Hygiene und Kontaktlosigkeit im Einkaufserlebnis künftig zu den entscheidenden Faktoren zählen. Plattformen wie MediaMarkt und Cyberport profitieren von diesem Wandel, da sie technische Geräte und Haushaltswaren schnell und unkompliziert liefern. Zugleich beobachten wir eine ausgeprägte Zurückhaltung bei Besuchen im stationären Einzelhandel, was sich in einer Fokussierung auf zielgerichtete Einkäufe äußert. Kunden planen ihre Aufenthalte in physischen Geschäften bewusster und priorisieren Effizienz und Sicherheit gegenüber einem ausgedehnten Shopping-Erlebnis.
Ein relevant erscheinender Trend ist die wachsende Bedeutung von Omnichannel-Strategien, bei denen Online- und Offline-Angebote miteinander verschmelzen. So bietet Zalando durch virtuelle Anproben und personalisierte Empfehlungen ein digitales Einkaufserlebnis, das stationäre Elemente integriert. Gleichzeitig rückt die Nachhaltigkeit stärker ins Blickfeld der Verbraucher und beeinflusst die Produktauswahl. Viele Kunden hinterfragen ihren Konsum kritisch und bevorzugen Anbieter, die umweltfreundliche Produkte und transparente Lieferketten bieten, was sich beispielhaft bei Marken wie About You zeigt.
Folgende Liste fasst die zentralen Veränderungen im Konsumentenverhalten zusammen:
- Zunahme der Online-Käufe, speziell im FMCG-Bereich (Güter des täglichen Bedarfs)
- Bewusster und nachhaltiger Konsum
- Höhere Anforderungen an Hygiene und Sicherheit beim Einkauf
- Priorisierung von Effizienz und Komfort bei der Kaufabwicklung
- Wachstum des Omnichannel-Handels als neue Norm
Kategorie | Wachstum Online-Handel 2025 (Prognose) | Beispiele erfolgreicher Anbieter |
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Elektronik | 10 % jährlich | MediaMarkt, Cyberport, Conrad Elektronik, Notebookbilliger |
Mode & Accessoires | 15 % jährlich | Zalando, About You, Mister Spex |
Alltägliche Konsumgüter (FMCG) | bis zu 45 % Zuwachs | Amazon Deutschland, Otto |

Die Rolle des stationären Handels im Zeitalter des digitalen Wandels
Obwohl der Online-Handel weiterhin an Fahrt gewinnt, ist der stationäre Handel keineswegs obsolet. Vielmehr erlebt er eine grundlegende Transformation. Das physische Einkaufserlebnis wird neu definiert, wobei Sicherheit und Abstand als elementare Rahmenbedingungen gelten. Die breite Öffnung der Ladenlokale nach den pandemiebedingten Schließungen hat gezeigt, dass viele Kunden zwar vorsichtig zurückkehren, aber nur unter modifizierten Bedingungen.
Kunden bevorzugen nun Geschäfte mit großzügigen Verkaufsflächen, klaren Hygienevorschriften und der Option, digitale Services vor Ort zu nutzen. Beispielsweise integriert MediaMarkt zunehmend digitale Interaktionsmöglichkeiten, die den Einkauf vor Ort mit Online-Features verbinden. Auch Thalia setzt in seinen Buchhandlungen auf gemütliche, gut belüftete Bereiche und ergänzt das Angebot durch Online-Bestellungen mit Abholmöglichkeiten.
Folgende Maßnahmen sind für den stationären Handel in der Post-Corona-Zeit entscheidend:
- Verbreiterung der Gänge und größere Umkleide- sowie Kassenbereiche für mehr Abstand
- Integration von interaktiven und digitalen Flächen zur Erlebnissteigerung
- Entwicklung von Gastronomieangeboten für längeres Verweilen und soziale Interaktion
- Flexible Ladeneinrichtungen und mobile Möbel zur schnellen Anpassung an wechselnde Sicherheitsvorgaben
- Personalisierte Beratung durch geschultes Personal für ein besseres Einkaufserlebnis
Maßnahme | Ziel | Beispiel |
---|---|---|
Vergrößerte Verkaufsflächen | Gewährleistung von Sicherheitsabstand | Thalia, MediaMarkt |
Digitale Integration im Laden | Erhöhte Kundenbindung und Beratung | Cyberport, Conrad Elektronik |
Gastronomieangebote | Freizeit- und Erlebnischarakter | Lokale Buchhandlungen und Shopping-Center |

Neue Vertriebsmodelle: Omnichannel, Live-Streaming und digitale Innovationen
Der Trend zur Verschmelzung von Online- und Offline-Handel zeigt sich insbesondere in der Etablierung neuer Vertriebskanäle. Live-Stream-Shopping gewinnt zunehmend an Popularität und schafft eine Brücke zwischen stationären Geschäften und den Kunden zu Hause. Solche interaktiven Formate ermöglichen es, Produkte in Echtzeit zu präsentieren und Kundenfragen unmittelbar zu beantworten. Retailer wie Zalando und About You setzen bereits erfolgreich auf Live-Shopping-Events und interaktive Kampagnen.
Darüber hinaus führen soziale Medien wie Instagram und Facebook neue Shopping-Kanäle ein, die eine direkte Kommunikation und Kaufabwicklung via App erlauben. Dieses trendige Shopping-Erlebnis steigert nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern erreicht auch jüngere Zielgruppen besser. Die Anbindung an bestehende Ökosysteme, etwa über Plattformen wie wir-liefern.org, erlaubt es auch kleineren Händlern, digitale Angebote schnell und kosteneffizient zu realisieren.
- Live-Stream-Shopping als direkte Verkaufsmöglichkeit
- Einsatz von Social-Media-Plattformen für Shopping-Kanäle
- Integration von Click & Collect und Lieferung am selben Tag
- Kombination von Augmented Reality (AR) und virtuellen Beratungstools
- Zusammenarbeit mit Liefer-Ökosystemen für Schnelligkeit

Marktprognosen und zukünftige Entwicklungen im Online-Handel Deutschland
Marktforschungen und Studien wie der „Branchenreport Onlinehandel“ des IFH Köln zeigen einen stetigen Wachstumstrend im deutschen E-Commerce-Markt. Prognosen zufolge könnte der Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz bis 2025 auf über 21 Prozent steigen, was einem Marktvolumen von etwa 161 Milliarden Euro entspricht. Im mittleren Szenario rechnen Experten mit einem jährlichen Wachstum von rund 10 Prozent, was den Online-Umsatz auf ungefähr 139 Milliarden Euro steigen lässt. Diese Dynamik resultiert nicht nur aus der Pandemie, sondern auch aus der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft.
Während nahezu alle Produktkategorien online zulegen, verzeichnen insbesondere FMCG-Segmente wie Lebensmittel einen Zuwachs von bis zu 45 Prozent. Branchen mit traditionell niedrigerer Online-Abdeckung, etwa Uhren & Schmuck, sehen ebenfalls Wachstum, wenn auch in geringerem Maße. Die große Herausforderung wird darin bestehen, die Kundenbindung zu stärken und innovative Services wie personalisierte Empfehlungen und schnelle Lieferungen anzubieten.
Szenario | Prognostizierter Online-Anteil 2025 | Marktvolumen in Mrd. Euro |
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Best Case | 21% | 161 |
Mittleres Szenario | 18% | 139 |
Trendfortschreibung | 16% | 125 |
Das Wachstumspotenzial im Online-Handel bietet zahlreiche Chancen, erfordert aber auch eine strategische Planung und Investitionen in Infrastruktur sowie Kundenservice. Anbieter wie Amazon Deutschland, Zalando oder Mister Spex sind Vorreiter und Vorbilder in der Nutzung digitaler Technologien und datengetriebener Strategien, um sich im Wettbewerb zu behaupten.
Customer Experience und die Rückgewinnung von Kund*innen im stationären Handel
Im Zeitalter von Digitalisierung und Omnichannel-Handel wird das Einkaufserlebnis – die Customer Experience – zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Persönliche Beratung, Kompetenz und freundlicher Service gewinnen für den stationären Handel an Bedeutung, um Kunden erneut für Geschäfte zu begeistern. Insbesondere in lokalen Nachbarschaftsläden, die während der Pandemie einen Aufschwung erlebten, zählen menschliche Aspekte und Vertrauen mehr denn je.
Innovative Konzepte verbinden Freizeit mit Shopping, wodurch der Einzelhandel zunehmend als Teil der Freizeitwirtschaft wahrgenommen wird. Erlebnisorientierte Angebote und Veranstaltungen steigern die Attraktivität der Geschäfte. So ergänzen Buchläden wie Thalia Lesungen und kreative Workshops, während Elektronikhändler wie Conrad Elektronik Technik-Workshops anbieten.
- Personalisierte Beratung und Kundenbindung
- Erlebnisorientiertes Einkaufen mit Events und Socialising
- Flexibles Sortiment mit Fokus auf Nachhaltigkeit
- Integration von digitalen und physischen Touchpoints
- Stärkung des lokalen Einzelhandels als Vertrauensgarant
Vergleich ausgewählter Online-Handelsplattformen 2025
Plattform | Sortiment | Besonderheiten | Jahresumsatz (in Mrd. €) |
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Zusammenfassung wichtiger Faktoren für die Zukunft des Handels
- Digitale Innovation: Investition in Technologien für nahtlose Online-Offline-Erlebnisse
- Kundenzentrierung: Fokus auf persönliche Beratung und Kundenbindung
- Nachhaltigkeit: Bewusstes Sortiment und ökologische Verantwortung
- Neue Geschäftsmodelle: Omnichannel, Live-Shopping und digitale Kanäle
- Stärkung des lokalen Handels: Vertrauensaufbau und Nähe zu den Kunden
Häufig gestellte Fragen rund um den Online-Handel in der Post-Corona-Zeit
Wie stark wird der Online-Handel nach Corona weiter wachsen?
Experten prognostizieren, dass der Online-Anteil am Einzelhandel bis 2025 auf über 21 % steigen kann, mit einem jährlichen Wachstum von etwa 10 % im mittleren Szenario.
Welche Rolle spielt der stationäre Handel weiterhin?
Der stationäre Handel wird trotz Online-Booms wichtige Rollen in Beratung, Erlebnis und sozialer Interaktion behalten und sich als Freizeitwirtschaft neu positionieren müssen.
Wie verändert sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher langfristig?
Verbraucher legen verstärkt Wert auf Hygiene, Nachhaltigkeit und bevorzugen Omnichannel-Angebote, die Flexibilität und Komfort bieten.
Welche Technologien prägen die Zukunft des Handels?
Live-Streaming, Augmented Reality, personalisierte Empfehlungen und digitale Plattformen sind zentrale Innovationen.
Wie können kleine Händler vom Online-Trend profitieren?
Durch Anschluss an bestehende Ökosysteme, Nutzung sozialer Medien und Entwicklung eigener digitaler Kanäle können auch kleinere Anbieter gut im Online-Handel wachsen.
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie unter weedesign.de, digital-commerce.post.ch, und Online Monitor 2022.